Wir setzen ein Zeichen: Die IHKs in Schleswig-Holstein bekennen sich mit Logo-Kürzung um 27 Prozent zu Vielfalt und Weltoffenheit in der deutschen Wirtschaft. Lesen Sie mehr dazu!

Nr. 75561
Sicherheitspartnerschaft - SiPa SH

Umfassender Newsletter "Sicherheit in der Wirtschaft"

Die IHK Schleswig-Holstein bietet mit ihrem monatlichen Newsletter “Sicherheit in der Wirtschaft” allen Unternehmen aus Schleswig-sicherheitsrelevante Informationen aus einem breiten Themenspektrum von Ladendiebstahl über Betrugsdelikte bis hin zu Cybercrime und Spionage.
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www.ihk-sh.de/newsletter
Das Informationsangebot soll Unternehmen für bestehende Gefahren sensibilisieren und ist Bestandteil der SicherheitsPartnerschaft Schleswig-Holstein . “Wir registrieren, dass viele Unternehmen nach wie vor die Gefährdungslage unterschätzen oder sich hinsichtlich der Komplexität der Bedrohungen überfordert fühlen”, sagt Friederike C. Kühn, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein. “Unser Angebot soll wichtige Informationen liefern und präventiv wirken”, so Kühn.
Ein zentraler Partner für das neue Angebot ist das schleswig-holsteinische Innenministerium.  "Dieser Newsletter ermöglicht unseren Sicherheitsbehörden, wichtige Informationen und Präventionshinweise direkt an die Zielgruppen der Wirtschaft weiterzugeben", beschreibt Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack die Intention des Ministeriums. "Mit diesen Hinweisen wollen wir die Unternehmen im Land frühzeitig in die Lage versetzen, ihre Gefährdung einzuschätzen und sich selbst besser zu schützen. Genau dafür steht die SicherheitsPartnerschaft Schleswig-Holstein", betont Sütterlin-Waack.
Dr. Hauke Berndt, Vorsitzender des Vereins Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH e.v.), betont: "Aus Sicht von DiWiSH begrüßen wir dieses neue praxisorientierte Instrument der IHK Schleswig-Holstein. Denn die enormen Potenziale der Digitalisierung gehen auch mit Risiken einher, über die viele Unternehmen bislang nicht ausreichend aufgeklärt sind. Kein Wunder, sind sie vielfach doch sehr abstrakt und wenig greifbar, deswegen aber nicht minder real. Eine klare Leseempfehlung für Entscheider*innen und Sicherheitsverantwortliche".
Auch die Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft Norddeutschland e.V. unterstützt das Angebot: "Unkenntnis und Fehleinschätzungen der Gefährdungslage sind nach wie vor weit verbreitet. Den Medien kommt daher eine besondere Bedeutung bei der Aufklärung, Sensibilisierung und Information zu. Insofern begrüßen wir den Newsletter der IHK Schleswig-Holstein und werden aktiv an seiner Gestaltung mitwirken. Wir hoffen auf eine weite Verbreitung im Land und zahlreiche Leserschaft", fasst Alexander Brückmann, Geschäftsführer und stellvertretende Vorstandsvorsitzender der ASWN, zusammen.
Der branchenübergreifende Newsletter beinhaltet aktuelle Presse- und Warnmeldungen sowie kurze Lagebilder und weist auf Informationsbroschüren und Veranstaltungen hin. Neben den Mitteilungen aus Fachverbänden fließen Informationen aus dem schleswig-holsteinischen Innenministerium und Sicherheitsbehörden ein. "Wir wollen zusammen mit unseren Partnern durch das breite Angebot das Sicherheitsbewusstsein der Wirtschaft im Norden stärken", fasst Kühn zusammen.
IHK-Konjunkturbericht - 1. Quartal 2020

Coronakrise dämpft Konjunktur in Schleswig-Holstein

Konjunkturbericht

Die Coronakrise beeinträchtigt die Stimmung der Unternehmen in Schleswig-Holstein im ersten Quartal massiv. Der Konjunkturklimaindex der IHK Schleswig-Holstein sinkt von 111,5 Punkten im Vorquartal auf seinen historischen Tiefststand von 60,0 Punkten – in der Finanzkrise 2008/2009 lag er bei 69,7 Punkten. Aktuelle Ergebnisse einer Blitzumfrage der IHK Schleswig-Holstein bestätigen das Bild. 
"Mit voller Wucht hat die Coronakrise unsere Unternehmen getroffen, und auch der Blick in die Zukunft fällt pessimistisch aus. Daher benötigen wir dringend eine Zukunftsperspektive für unsere Wirtschaft", fasst Friederike C. Kühn, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, die Ergebnisse zusammen. Den Konjunkturklimaindex (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 395 KB) erhebt die IHK einmal im Quartal, die Blitzumfragen spiegeln zusätzlich die aktuelle Betroffenheit der Unternehmen in Schleswig-Holstein und die Wirkung der Hilfsprogramme. 
Im Vergleich zum vierten Quartal 2019 hat sich der Konjunkturklimaindex fast halbiert. Ende März bewerteten rund 35 Prozent der Befragten ihre gegenwärtige Geschäftslage als schlecht; im Vorquartal waren lediglich 10,3 Prozent mit ihrer aktuellen Situation nicht zufrieden. Zwar schätzen im ersten Quartal 2020 immerhin noch zwei Drittel der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend ein, aber nur ein Drittel der Firmen erwartet keine Verschlechterung. 
Branchenübergreifend zeigen sich Unterschiede. So äußert sich die Baubranche vergleichsweise zufrieden; jedoch erwarten auch hier fast 60 Prozent der Betriebe eine Verschlechterung ihrer Geschäftsbedingungen. In der Industrie schätzen 68 Prozent der Unternehmen ihre derzeitige Lage als gut oder befriedigend ein und haben weniger pessimistische Erwartungen. Immerhin fast zwei Drittel der Dienstleistungsbetriebe berichten noch von einer guten oder zumindest befriedigenden Lage, blicken jedoch ebenfalls sorgenvoll in die Zukunft: Rund 65 Prozent erwarten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. 
Recht ausgeglichen zeigt sich die Lage im Großhandel, allerdings erwarten 81 Prozent der Betriebe zukünftig schlechtere Bedingungen. Der Einzelhandel ist durch die Coronakrise massiv beeinträchtigt: Zwei Drittel der Einzelhändler bewerten die Geschäftslage als aktuell schlecht, nur rund vier Prozent rechnen mit einer Verbesserung. Ertrags- und Umsatzlage drücken auch die Stimmung in der Transport- und Logistikbranche. Die Hälfte der Logistiker berichten von einer schlechten Geschäftssituation und erwarten zu 88 Prozent eine weitere Zuspitzung. 
Branchenübergreifend verlieren die bisherigen Top-Risiken Fachkräftemangel und steigende Arbeitskosten an Bedeutung, ebenso wie steigende Energie- und Rohstoffpreise. Vielmehr sehen aktuell 65 Prozent der Befragten in der sinkenden Inlandsnachfrage die größte Bedrohung. "Unsere Unternehmen sind momentan stark auf gezielte und unbürokratische Unterstützungsmaßnahmen angewiesen, um die Krise zu überstehen", sagt Kühn. Die meisten Betriebe erwarten durch die Einschränkungen im Zuge der Coronakrise starke Umsatzrückgänge. Etwa ein Drittel schätzt den Einbruch auf 10 bis 25 Prozent. Allerdings gaben auch 28 Prozent an, das Ausmaß der Krise derzeit nicht einschätzen zu können. 
"Zurzeit passen die Unternehmen ihre Pläne an, um gut durch die Krise zu kommen", so Kühn. Ein Drittel von ihnen geht bereits von sinkenden Beschäftigungszahlen aus. Noch größer ist die Zurückhaltung bei den Investitionen. Etwa die Hälfte der Unternehmer will im kommenden Geschäftsjahr weniger investieren, nur noch rund 15 Prozent planen höhere Investitionen. Auch die Erwartungen an das Exportgeschäft verschlechtern sich im Vergleich zum Vorquartal; nur noch 13 Prozent rechnen mit zunehmenden Ausfuhren, im vierten Quartal 2019 waren es noch 26 Prozent. 
Positiv bewertet die IHK Schleswig-Holstein, dass 58,2 Prozent der Unternehmen derzeit noch keine Liquiditätsengpässe verzeichnen und lediglich bei 3,6 Prozent bereits finanzielle Engpässe eingetreten sind. Kühn: "Hier hat die Politik in den vergangenen Wochen geliefert und wichtige Hilfspakete auf Bundes- und Landesebene auf den Weg gebracht. Wie schnell wir die Krise überwinden und eine konjunkturelle Erholung eintritt, ist weiterhin stark vom weiteren Verlauf und den Reaktionen der Politik abhängig. Es ist daher wichtig, Hilfen weiter an die Gegebenheiten anzupassen", fasst Friederike C. Kühn zusammen. Sie kündigte zudem Vorschläge der norddeutschen Kammern für ein länderübergreifendes Konjunkturpaket an. 

Dritte IHK-Blitzumfrage: Kleine Betriebe am stärksten betroffen

Eine erneute Blitzumfrage, die die IHK Schleswig-Holstein gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und weiteren IHKs durchgeführt hat, deckt sich bei den Antworten der Unternehmen in Schleswig-Holstein mit der Konjunkturumfrage. Sie zeigt zudem, dass bei einem Drittel der Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, die Kundenzahl deutlich gesunken ist. 16 Prozent der Betriebe gab sogar an, derzeit gar keine Kunden mehr zu haben. Laufende Kosten schlagen weiterhin zu Buche; laut 71 Prozent der Betriebe haben sie sich in der Krise kaum oder überhaupt nicht reduziert. 
Reagiert wird auf die Situation vor allem dadurch, dass die Betriebe ihre Geschäftskonzepte anpassen und verstärkt auf Digitalisierung setzen. Auf die Frage nach der Einschätzung darüber, wann wieder ein normaler Betrieb erwartet wird, zeigt sich ein zweigeteiltes Bild: Die Hälfte der Unternehmen rechnet damit, im laufendem Jahr 2020 wieder zur Normalität zurückzukehren, während die andere Hälfte frühestens mit einer Normalisierung ab 2021 rechnet oder die Folgen noch nicht abschätzen kann. An der Umfrage hatten sich bis 6. Mai 2020 1.402 Unternehmen aus Schleswig-Holstein beteiligt. 
Hier stellen wir Ihnen einige Umfrageergebnisse zur Verfügung:

Veröffentlicht am 7. Mai 2020
IHK-Konjunkturbericht - 4. Quartal 2019

Halbzeitbilanz der Landesregierung

Die Stimmung in der Wirtschaft im Norden hat sich zur Jahreswende verbessert. Der Konjunkturklimaindex der IHK Schleswig-Holstein hat sich erholt und stieg im vierten Quartal 2019 auf 111,5 Punkte. Voraussetzungen für eine weiterhin positive Entwicklung sind passende Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. In ihrer Halbzeitbilanz der Landesregierung fordert die IHK Schleswig-Holstein, die wirtschaftsnahe Politik fortzusetzen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu erhöhen.

Halbzeitbilanz der Landesregierung

Bei der Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen erkennt die IHK Schleswig-Holstein die Anstrengungen der Landesregierung an. "Zur Mitte der Legislaturperiode sind wir bei der Entwicklung des Wirtschaftsstandorts ein paar Schritte weitergekommen", sagte Friederike C. Kühn, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, zur Halbzeitbilanz der Jamaika-Regierung.
Zur Landtagswahl vor rund drei Jahren hatte die Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs Flensburg, Kiel und Lübeck einen Forderungskatalog aufgestellt. In regelmäßigen Abständen überprüft die IHK, welche Fort- oder Rückschritte es bei der Erfüllung der Forderungen im Bereich Wirtschaft gegeben hat.
Die Forderungen an die Landesregierung und deren aktuelle Bewertung können Sie sich hier ansehen: Volle Kraft voraus für den Norden
"Unsere 175.000 Mitgliedsunternehmen sind darauf angewiesen, dass die Rahmenbedingungen von der Infrastruktur bis zu den Steuern und Abgaben stimmen. Wir nehmen unseren Auftrag der Politikberatung sehr ernst und führen einen ständigen konstruktiv-kritischen Dialog mit der Landesregierung", sagte Kühn.

Industrie als Innovationstreiber definieren

In der Industriepolitik gebe es endlich die dringend benötigten Impulse. Mit dem vor wenigen Tagen vorgelegten Industriepapier bekennt sich die Landesregierung zu einer modernen, an den Bedürfnissen der Betriebe orientierten Politik. Sie spricht übergeordnete, die gesamte Wirtschaft betreffende Themen wie "Digitalisierung" und "Fachkräftemangel" ebenso an wie konkrete Projekte, die die Industrie des Landes voranbringen sollen. "Schleswig-Holstein hat in den vergangenen 35 Jahren eine Wende vom Agrarland zum Hightech-Standort vollzogen", sagte die Präsidentin.
Im Norden gebe es viele Industrieunternehmen, die weltweit erfolgreich sind. Das belege die zum Jahreswechsel von der IHK Schleswig-Holstein herausgegebene Weltmarktführer-Broschüre eindrucksvoll. "Dieses Werk ist nur ein Ausschnitt, wir haben noch lange nicht alle Global Champions abgebildet", sagte Kühn. Das allein reiche aber nicht, das Land müsse sich endlich auch als Industriestandort definieren, um ein viel stärkeres Marketing betreiben und die Bedingungen für das produzierende Gewerbe weiter verbessern zu können. Kühn: "Die Industrie ist Treiber bei den Innovationen und sie lockt Fachkräfte zu uns in den Norden."
Eine innovative Industrie könne auch zur treibenden Kraft in der Umwelttechnologie werden. "Alle reden vom Klimawandel. Deutschland und Europa geben Ziele vor, aber ohne die Wirtschaft werden wir diese nie erreichen", betonte die Präsidentin. Umwelttechnologie werde aber nicht durch Zwang und ein enges Korsett fortschrittlich, sondern durch Freiheit und Wettbewerb. "Regulierung hilft nicht weiter. Die Unternehmen brauchen einen Rahmen, der ihnen Möglichkeiten eröffnet, und auch Fördermittel", so Kühn.

Nicht nur auf Elektroantriebe setzen

Außer der Wind- und Sonnenergie biete die Wasserstofftechnologie großes Potenzial für die Energiewende. Im vergangenen Jahr hat die IHK Nord, der Zusammenschluss der zwölf norddeutschen IHKs in fünf Bundesländern, die Initiative für dieses Thema gestartet. "Die IHK Nord ist vorangegangen und hat eine Wasserstoffstrategie vorgelegt. In der Politik haben wir damit offene Türen eingerannt. Die fünf norddeutschen Bundesländer haben die Initiative ergriffen und dem Bund ihre eigene Strategie präsentiert“, sagte Kühn.
Wasserstofftechnologie sei eine große Chance für den Norden. Die Wirtschaft kann mit neuer Technologie zeigen, dass es technische Möglichkeiten gegen den Klimawandel gibt. Auch die Unternehmen haben etwas davon, denn sie können die von ihnen entwickelte Technologie verkaufen.
Bei diesem Thema komme es darauf an, dass die Politik die richtigen Bedingungen schafft. Eine Fokussierung allein auf Elektroantriebe sei zu einseitig. Wichtig sei es, auch die Entwicklung weiterer Techniken zu erproben und zu fördern. Grundlage ist aber, dass es ausreichend und vor allem bezahlbare Energie gebe. Die Herstellung von Wasserstoff beispielsweise lässt sich unter den gegenwärtigen regulatorischen Bedingungen noch nicht als Geschäftsmodell darstellen.
"Die Kostensteigerung muss endlich aufhören. Daher begrüßen wir es ausdrücklich, dass sich die Landesregierung auf Bundesebene sowohl für eine Senkung der EEG-Umlage als auch für eine Neuordnung aller staatlichen Preisbestandteile stark macht", sagte Kühn. Schleswig-Holstein produziere ausreichend Strom, dieser sollte Wirtschaft und Verbrauchern auch zur Verfügung stehen. Es gehe darum, die Interessen der Stromkunden und -erzeuger intelligent miteinander zu verbinden.

Mehr Planungssicherheit

Viel Bewegung gibt es auch in der Verkehrspolitik. Das Land habe viele Vorkehrungen getroffen, um die Planung von Großprojekten zu ermöglichen. "Der Bundesverkehrswegeplan regelt die Finanzierung des Ausbaus des Nord-Ostsee-Kanals und der Autobahn 21 sowie des Weiterbaus der A 20. Das Geld ist da, es fehlt aber an Planern. Im Wettbewerb der Regionen laufen wir gegen die Zeit, daher ist es wichtig, dass das Land die Planungen vorantreibt“, sagte Björn Ipsen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein.
Die Einbindung der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) in Planung und Bau der Autobahnen sei eine richtige Entscheidung des Landes gewesen, denn diese Kooperation mildere die Engpässe in den Planungskapazitäten.
Er begrüßte ausdrücklich die Unterstützung des Landes bei der Forderung der Wirtschaft an den Bund, die Planung großer Vorhaben wie im Nachbarland Dänemark per Gesetz festzulegen und damit zu beschleunigen. Ipsen: "Endlich bekommt die Wirtschaft wieder Planungssicherheit." Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz habe sich im Bund für die Idee eingesetzt und zum Erfolg beigetragen, lobte Ipsen.
Planungssicherheit fehle allerdings auch weiterhin beim Netzausbau. Noch immer klagen die Unternehmen im Land über mangelnde Kapazitäten und fehlendes Breitband. Die Politik muss eine Vernachlässigung älterer Gewerbe- und Industriegebiete beim Thema Breitbandanschluss verhindern.
Auch beim Ausbau des Mobilfunkstandards 5G fehle es trotz des Bekenntnisses der Landesregierung an Impulsen. "Hier geht es nur sehr langsam vorwärts", betonte Ipsen. "Unser Land hat bisher die Nase vorn im Vergleich mit anderen Bundesländern - die holen aber auf. Daher müssen wir mindestens einen Schritt voraus sein."

Besserer Zugang zum Unternehmertum

Damit die Kombination aus innovativer Wirtschaft und wettbewerbsfähigem Standort mit attraktiven Bedingungen gelinge, benötige das Land vor allem Fachkräfte. Über die Gewinnung von Mitarbeitern aus anderen Regionen hinaus müsse die qualifizierte Ausbildung der eigenen Jugend einen höheren Stellenwert erhalten. Allerdings habe die schulische Bildung die für den Standort erforderliche Qualität bisher nicht erreicht.
Es gebe aber einen Lichtblick: "Endlich hat das Land auf die Wirtschaft gehört und baut die Berufsorientierung an den weiterführenden Schulen, vor allem den Gymnasien, deutlich aus. Auch das Thema Wirtschaft erhält mehr Raum im Unterricht", so Ipsen. Dadurch sollen die Schüler einen besseren Zugang zum Unternehmertum erhalten und sich auch für die Gründung oder Übernahme eines Unternehmens interessieren.
Grundsätzlich sollte das Land auch die Konditionen für Start-ups weiter verbessern. Dazu gehört es, die Finanzierungsbedingungen zu optimieren und die Vernetzung zwischen jungen und etablierten Unternehmen auszubauen. "Eine Möglichkeit sind Experimentierräume, die Anreize für die Entwicklung neuer Technologien rund um Künstliche Intelligenz bieten, sagte Ipsen und begrüßte zugleich die Unterstützung des Landes beim Projekt "Gateway49" am Technikzentrum Lübeck, dem Zusammenbringen von Start-ups und etablierten Unternehmen.
Anerkennung verdiene das Engagement des Landes bei der Förderung des organisierten Sports. Dieser ist aus Sicht der Wirtschaft ein wichtiger Standortfaktor, wie die gemeinsam vom Landessportverband Schleswig-Holstein und der IHK Schleswig-Holstein beauftragte und herausgegebene Studie "Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Wert des Sports in Schleswig-Holstein" belegt.
Vor allem ist er aber wichtig als Bindeglied für die Gesellschaft. Dem trägt der Zukunftsplan "Sportland Schleswig-Holstein" Rechnung, der zurzeit auch unter Beteiligung der IHK-Organisation entsteht. "Er wird dazu beitragen, Sportangebote und -infrastruktur im Land weiterzuentwickeln. Das erhöht die Standortqualität, und das Land wird attraktiver für qualifizierte Fachkräfte", sagte Kühn. "Einzig unsere Forderung, die Unterstützung des Betriebssports durch die Unternehmen steuerlich attraktiver zu machen, hat das Land bisher nicht erhört."

Konjunkturklima

Angesichts der sich positiv entwickelnden Rahmenbedingungen am Standort Schleswig-Holstein näherte sich der Konjunkturklimaindex der IHK Schleswig-Holstein zum Jahresende wieder seinem langjährigen Durchschnittswert von 116,7 Punkten an. Im Vorquartal waren es 97,3 Punkte auf einer Skala von null bis 200 Punkten.
Handelspolitische Unsicherheiten wie der Ausbruch des Corona-Virus, der Brexit oder die Außenhandelspolitik der USA könnten das Ergebnis der Umfrage im ersten Quartal 2020 allerdings verschlechtern. Damit sich die Stimmung in der Wirtschaft auf Dauer nicht eintrübt, sollte das Land die Bedingungen für die Unternehmen daher weiter verbessern.
Der Konjunkturumfrage zufolge ist die Mehrheit der Unternehmen zufrieden mit ihrer aktuellen Situation: Lediglich 10,3 Prozent der Unternehmen sind nicht zufrieden. "Nach den sehr schlechten Erwartungen im Vorquartal, die maßgeblich auf die schwer vorhersehbaren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen im In- und Ausland zurückzuführen waren, blicken die Unternehmer in Schleswig-Holstein wieder positiv in die Zukunft", fasst Kühn das Ergebnis der Konjunkturumfrage zusammen.
Die Erwartungen und Pläne der Industrie verbessern sich im Vergleich zum Vorquartal deutlich: Nur noch 25 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer sich verschlechternden Geschäftslage - im dritten Quartal waren es noch 43 Prozent. Auch die derzeitige Lage in der Bauwirtschaft ist erfreulich, denn 97 Prozent der Unternehmen bewerten ihre derzeitige Situation als gut oder befriedigend.
Im Großhandel sowie in der Transport- und Logistikbranche sind die Unternehmen ebenfalls zufrieden, nur jeweils ein Zehntel klagt über die derzeitige geschäftliche Lage. Im Einzelhandel läuft das Geschäft auch weiterhin solide, die Einschätzungen zum Vorquartal haben sich daher kaum verändert. Ein durchweg positives Bild gibt die Dienstleistungsbranche ab. Hier spricht die Hälfte der Unternehmen von einer guten Geschäftslage und erwartet keinen Abwärtstrend.

Erwartungen deutlich positiver

Größter Risikofaktor für die Unternehmen in Schleswig-Holstein bleibt der Fachkräftemangel. Seine Bedeutung hat sich im Vergleich zum Vorquartal kaum verändert: 63 Prozent der Befragten sehen in ihm ein Hemmnis.
Weiterhin schätzt knapp die Hälfte der Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Gefahr für ihr Geschäft ein. Allerdings sinkt deren Relevanz als Risikofaktor im Vergleich zum vorigen Quartal deutlich ab. Dagegen zeichnet sich schon seit Spätsommer ab, dass die Energie- und Rohstoffpreise wieder zunehmend als ernstzunehmendes Geschäftsrisiko wahrgenommen werden.
Ihre erwartete Geschäftslage bewerten knapp 80 Prozent der Unternehmen als gleichbleibend oder besser bewertet, und nur noch rund 20 Prozent der Befragten erwarten eine ungünstigere Entwicklung. Damit fallen die Erwartungen im vierten Quartal wieder deutlich positiver aus, denn im Vorquartal rechneten noch etwa 30 Prozent der Unternehmen mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage.
Auch die Exporterwartungen verbessern sich wieder leicht. Die Beschäftigungs- und Investitionsaussichten sind gut, jedes fünfte Unternehmen erwartet steigende Beschäftigungszahlen, und mehr als 30 Prozent der Unternehmen planen höhere Investitionsausgaben für das Geschäftsjahr 2020 ein.
"Im dritten Quartal trübte die große wirtschaftspolitische Unsicherheit das Konjunkturklima ein. Vor allem die Unsicherheit über den Fortbestand der Regierungskoalition und die Unklarheit über die Modalitäten des Brexit sorgten für eine negative Erwartungshaltung bei den Unternehmen. Glücklicherweise konnten viele dieser Unsicherheiten zum Jahresende ausgeräumt werden, so dass die Konjunktur zum Ende des Jahres wieder Tritt gefasst hat. Auch der Arbeitsbeginn der EU-Kommission - nach langer Diskussion - trug sicherlich dazu bei", fasst IHK-Präsidentin Kühn die Angaben der Befragten zusammen.
Veröffentlicht am 20. Februar 2020
IHK-Konjunkturbericht - 3. Quartal 2018

Die schleswig-holsteinische Wirtschaft vor dem Herbst in robuster Verfassung

Die Lage in der regionalen Wirtschaft in Schleswig-Holstein blieb im dritten Quartal des laufenden Jahres stabil. Das belegt der Konjunkturklimaindex der IHK Schleswig-Holstein: (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 444 KB) Er liegt im Quartalsvergleich kaum verändert bei 120,6 Punkten. Die Indexskala reicht von 0 bis 200 Punkten.

Die Antworten aus den Unternehmen zur aktuellen wirtschaftlichen Lage vermitteln mit nur leichten Abstrichen im Vergleich zum Vorquartal ein anhaltend positives Bild: 44,8 Prozent der Befragten bezeichneten ihre Situation als gut, 45,0 Prozent als zufriedenstellend und 10,2 Prozent als schlecht (Vorquartal: 44,7 Prozent; 48,3 Prozent; 7,1 Prozent). „Die Geschäfte liefen für die meisten Unternehmen gut, nur ein kleiner, wenn auch etwas gestiegener Anteil der Unternehmerschaft war unzufrieden. Damit präsentiert sich die konjunkturelle Lage in Schleswig-Holstein anhaltend robust“, fasst Friederike C. Kühn, Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, das Resultat der Umfrage zusammen.

In der Industrie sorgten gestiegene Auftragseingänge für eine positive Lagebewertung. Eine überdurchschnittliche Beurteilung meldete erneut das Baugewerbe, allerdings mit leichten Abstrichen im Vergleich zum vorausgegangenen Quartal. Die Branche arbeitet am Kapazitätsmaximum. Es war daher keine weitere Steigerung bei den Auftragseingängen möglich. Umsatz- und Ertragsrückgänge bei einem größeren Teil der Unternehmen im Großhandel sorgten im Quartalsvergleich für eine etwas eingetrübte Stimmung. Im Einzelhandel berichtete fast jedes zweite Unternehmen von Umsatzrückgängen. Rückläufig zeigten sich die Ergebnisse für das Verkehrsgewerbe. Auf einem weit überdurchschnittlichen Niveau festigte sich hingegen die Stimmungslage bei den unternehmensnahen und personenbezogenen Dienstleistungen. Diese konnten ihre Umsätze und Erträge überwiegend steigern. 
Risiken für die künftige wirtschaftliche Entwicklung sehen die Unternehmen vor allem im Fachkräftemangel. Insgesamt fast zwei Drittel der Antworten entfielen hierauf. Infolgedessen berichtete auch fast jedes zweite Unternehmen davon, dass es offene Stellen über einen längeren Zeitraum nicht besetzen konnte. Besonders prägnant ist das Problem im Bau- und Verkehrsgewerbe.
Im Vergleich zu den Ergebnissen des zweiten Quartals zeigten sich die Geschäftserwartungen sogar noch leicht verbessert: 22,2 Prozent der Antwortenden rechnen mit einer günstigeren, 63,6 Prozent mit einer gleichbleibenden und 14,1 Prozent mit einer ungünstigeren Geschäftsentwicklung (Vorquartal 19,1 Prozent; 67,7 Prozent; 13,2 Prozent). „Insgesamt überwiegt in der schleswig-holsteinischen Wirtschaft der Optimismus. Die Unternehmen planen weiterhin mit steigenden Beschäftigtenzahlen und Investitionen. Allerdings trüben sich die Exporterwartungen bei einem Teil der Unternehmen ein, was angesichts der bestehenden Unsicherheiten in Bezug auf die internationalen Märkte nicht überrascht“, erläutert Präsidentin Kühn. Im abgelaufenen dritten Quartal rechneten 17 Prozent der Unternehmen mit einer schwächeren Exportentwicklung (Vorquartal: 5,3 Prozent), während der Anteil der Unternehmen mit positiven, also steigenden Exporterwartungen mit rund 35 Prozent nahezu konstant blieb.
Veröffentlicht am 7. November 2018